Eine Zeit des Umbruchs und der ständigen Bewegung war gekommen. Ich studierte mittlerweile und versuchte mich selbst auf die Zukunft einzunorden. An der Uni,
juristisches Bewußtsein und Logik in mir aufzunehmen, mich von den vielen hübschen Mädels begeistern zu lassen und hoffentlich bald eine abzubekommen; privat,
teils in alten Gefilden noch unterwegs zu sein, gleichzeitig einen neuen Freundeskreis aufzubauen, über neue Kontakte, über Kommolitonen, neue Bekannte, Kumpels
und Freunde, die man z.T. auch an der Uni kennengelernt hatte.
Meine Ex und ich liefen sich manchmal noch über den Weg, Kneipe, Party, Disco; wir hatten beide jeweils unsere Nummern noch und wieder sehr vage Kontakt.
Sie war irgendwann auch nicht mehr mit meinem ehemals besten Freund zusammen.
Wenn wir uns trafen, ließ ich sie eigentlich immer spüren, daß ich noch immer Gefühle für sie hatte; sie zeigte mir aber deutlich, daß sie kein Interesse mehr hatte.
In dieser Zeit habe ich es durchaus immer wieder mal bedauert, daß das mit dem Mädchen aus meiner Schule nichts geworden ist. Selbst heute denke ich ab und zu gerne an sie.
Zwischenzeitlich lernte ich meine nächste Freundin kennen, an der Arbeitstelle bei der ich jobbte. Ich war wie immer ganz Gentleman und wartete etwas, um auf die Vollen zu
gehen - was ich eigentlich immer machte - ich ließ uns etwas Zeit, um uns kennenzulernen; schließlich will man ja etwas sicherer sein für den Fall, das etwas passiert.
Ich wartete wohl zu lange; sie hatte, was ich aber nicht wußte, zwischenzeitlich mit meinem Vorgesetzen etwas angefangen und als es von meiner Seite aus ernster wurde,
bedeutete es ihr wohl nicht mehr allzuviel. Sie hatte noch nicht einmal den Schneid, es mir direkt zu sagen; ich hatte es über Nachforschungen herausgefunden. An den Tagen,
an denen wir uns nicht sahen, traf sie ihn und vice versa. Sie fuhr also so richtig zweigleisig.
Ich suchte das Gespräch mit ihm, klärte ihn auf und warnte ihn vor ihr. Er ignorierte das und sie waren nun offiziell zusammen. Sie war dann just schwanger und sie heirateten
dann auch unverwunden. Etwas Angst und gleichzeitig Neid befielen mich. Ich hatte mir Gedanken gemacht, was, wenn es von mir wäre - zeitlich haute es knapp nicht ganz exakt hin
(zumindest den vagen Infos nach, die ich noch am Rande mitbekam), aber man weiß ja nie - kurz darauf arbeiteten beide nicht mehr dort und ich dann kurze Zeit später auch nicht mehr.
Eine Möglichkeit, heiraten, Kinder, Familie etc. sind an mir vorbeigeflutscht. Aber wer weiß, wozu es gut war! Wir hätten wahrscheinlich eh nicht sooo gut gepaßt und nach der
"Zweigleisignummer" war ich eh nicht mehr an ihr interessiert, also Ärmel hoch und weiter!
Ich sagte ja schon immer, seit meiner Jugend, bei jeder Gelegenheit, wenn das Gespräch darauf kam, ich will 5 Kinder, 3 Jungen, 2 Mädchen (und natürlich heiraten), aber das hat
ja noch Zeit. Man muß es ja nicht über's Knie brechen.
Und so dachte ich bei mir, solange man noch nicht gebunden ist, kann man ja auch noch etwas Freiheit leben; eine Frau kommt dann schon noch und alles weitere.
Und so begann das Studentenleben, neue Arbeit, Umzug in ein Studentenheim, viele neue Leute und Mädchen - hier Interesse, da etwas verliebt, dort mal gebaggert, aber selten gab
es ausreichend Gegeninteresse oder hielt lange genug an. Es gab auch mal hier und da Mädchen, die sich an mir festbissen, die waren aber so gar nicht mein Typ.
Zwischenzeitlich ergab es sich, einen weiteren Traum von mir zu verwirklichen - eine Band.
Ich bin seit ich ein kleines Kind war musisch begabt, konnte Noten lesen und komponieren und ich hatte im Teenageralter schon mal versucht bandmäßig etwas auf die Beine zu stellen,
es fehlte aber an allem - Raum, Equipment, Geld, weitere brauchbare Musiker....
Ich mache es mal wieder kurz: Band sucht Sänger, ich bekam Info, stellte mich vor, sang probe und war der neue Sänger. Hiermit eröffnete sich ein weiterer neuer Freundeskreis.
Außer mir hatten alle Bandmitglieder Freundinnen und diese brachten immer wieder mal ihre Freundinnen mit zur Probe oder zu Konzerten.
Es kam soweit, daß ich mich bald mit einer Freundin von einer Bandmitgliedsfreundin verabredete, diese selbst waren ja, wie bereits oben erwähnt, tabu.
Ich schrieb sogar einen Song für sie. Dieser wurde dann von mir in die Band getragen. Da gab es erstmal knatsch, weil die anderen Liebeslieder haßten. Ich überzeugt die Band dann doch -
ich gab dem Song den Namen "Last Lovesong" und versprach, das würde das letzte Liebeslied werden - dann war es ok. Er wurde quasi einer unserer "Balladenhits" - was ihn bei den
Bandmitgliedern nicht unbedingt beliebter machte, denn es sollte ja alles "Antimainstream" sein....
Ich ging mit dem Mädchen dann 2 -3 Wochen und es lief auch soweit ganz gut. Ich hatte auch den Eindruck das paßte ganz gut. Dann machte sie von heute auf morgen Schluß, ich hatte
keine Ahnung warum. Sie ging nicht mehr ans Telephon, ließ sich verleugnen und kam auch nicht mehr in den Proberaum.
Längere Zeit später erfuhr ich, sie ist mit einem anderen Bandmitglied zusammen.
Im Laufe der Bandzeit gab es immer wieder mal eine neue Bekanntschaft aus dem Umfeld von Proberaum und Band. Aber immer wurde ich mit folgenden Infos gefüttert: Entweder Freund
oder Schlampe oder beides. Auch das vermeidliche "Hot Babe" des Bandumfeldes, war für keinen von uns wirklich erreichbar - auch wenn jeder von uns hätte schwach werden können... -
aber man hatte mir immer wieder o.g. Informationen zukommen lassen, weshalb ich sie mir aus dem Kopf schlug, nicht immer einfach. Schwerer war es, nach außen hin
cool zu wirken bzw. es etwas auf ignorant zu versuchen.
Wir freundeten uns später noch etwas mehr an, was das ganze nicht einfacher machte.
Ich brachte im Laufe der Bandzeit auch mal 2 engere Freunde aus meinem heimischen Umfeld mit. Beide haben sich auf ihre Art benommen wie die Sau! Der eine soll das "Hot Babe"
vergewaltigt oder zumindest sexuell belästigt haben (wie ich etwas später erfahren habe), der andere hat einem Bandmitglied die Freundin ausgespannt und dessen Beziehung gesprengt. Beide Dinge stellten
die Band auf eine Zereißprobe. Ich stand da wie ein Idiot, da ich die beiden mitbrachte. Das hätte mir eine weitere Warnung sein sollen, was Freunde angeht.
Mein Kumpel und die Ex des Bandmitglieds waren dann auch noch nicht einmal lange zusammen und jener "Freund" machte sich dann noch an meine erste Freundin ran.
Da meine Ex jetzt schon wieder etwas mit einem meiner Kumpels hatte, brach ich den Kontakt komplett ab; genauso wie die andere "Freundschaft" endete.
Da bei uns Studiengebühren eingeführt wurden und ich die noch zu erwartende Studienzeit nicht bezahlen konnte, wechselte ich das Studienfach. Dort lernte ich bald meine nächste
Freundin kennen. Etwas wild, etwas crazy, etwas offen - und ich etwas arglos und kopflos.
Die brachte ich dann mal zur Band mit - kurz darauf machts sie Schluß. Ich hatte das nie so richtig verstanden. Viele, viele Jahre später wurde mir klar warum sie wahrscheinlich
Schluß machte. Sofern mich meine Sinne nicht trügten, hatte sie etwas mit einem der Bandmitglieder - jener, der mit meiner anderen Ex-Freundin zusammen war - sie war wohl von ihm schwanger... .
Ich mache es mal wieder kurz: Mitglieder verließen die Band. Wir änderten das musikalische Konzept. Wir suchten neue Leute. Die guten paßten musikalisch nicht zum neuen Konzept,
die die genommen wurden (ich wurde überstimmt), schafften es auch nach einiger Zeit nicht, den spielerischen/technischen Anforderungen gerecht zu werden (mein Kritikpunkt von Anfang an).
Die neue Formation schaffte es durch die neuen Mitglieder nicht, Konzertreife zu erreichen. So wurde die neue Band bald mehr zu einer Proberaumfreundschaft als zu einer Band. Wir lösten die Band aber dann auf,
da Teile der Band an dem "neuen" Konzept festhielten und nicht bereit waren, daß musikalische Konzept der Band nochmal zu ändern und neu auszurichten.
Wir waren uns aber noch freundschaftlich verbunden. Wir arbeiteten später als Musiker hier und da noch an Projekten, auch bei manchem Projekt noch mal gemeinsam. Wir versuchten
die freundschaftliche Bande noch monate- und jahrelang noch am Leben zu halten, diese schliff sich aber nach und nach aus.
So schloß sich der Kreis. Ich war noch am studieren, war wieder bei einem früheren Arbeitgeber, frei und lernte nun meine bisher größte Liebe dort kennen und versuchte erneut meinen Familientraum anzugehen
- mehr dazu in Teil IV.